BYOD 3.0: Ein Erfahrungsbericht

Von | 29. Oktober 2019

Dass die Entwicklung gerade im technischen Bereich eine große Dynamik aufweist, ist eine bestenfalls triviale Erkenntnis. Und trotzdem sieht man sich nicht zuletzt auch im schulischen Umfeld der Herausforderung gegenüber, allen am Unterricht beteiligten Personen eine möglichst optimale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Der Ansatz unserer Schule

Alle Schülerinnen und Schüler sollen ihre eigenen Endgeräte nutzen können. Dabei soll es unerheblich sein, welche Hardware verwendet wird. Beim flächendeckenden, bandbreitenstarken WLAN, für das mittels RADIUS-Server der Zugang personalisiert gesteuert wird und das beide Frequenzbereiche abdeckt, ist Hardwareunabhängigkeit kein Problem. Einem solchen sieht sich jedoch gegenüber, wer die Multimedia-Fähigkeiten der Geräte im Plenum zum Einsatz bringen möchte. Alle Systeme sollen in der Lage sein, wireless Ton und Bild auf den Beamer im Klassenraum zu streamen. (IOS: Airplay, Android: GoogleCast, Windows: GoogleCast via Chrome oder mittels AirParrot 2)

Die Vorerfahrungen

Die Erfüllung unserer Anforderungen beschäftigt uns seit nunmehr fünf Jahren. Zwei Versionen der Umsetzung liegen inzwischen hinter uns:

  1. EZ Cast Pro-Sticks in allen Räumen:
    Diese HDMI-Sticks mit MHL-Unterstützung leisteten in den drei Jahren ihrer Nutzung gute Dienste. Sie können mit allen Systemen genutzt werden und erfüllen somit in hervorragender Art und Weise unsere Anforderungen. Alles weitere dazu hier

  2. Mi Box 4/S in ausgewählten Räumen:
    Weil die Performance der EZ Casts nicht optimal war und dazu noch eine App benötigt wurde, wollten wir auf eine optimierte Übertragung via Chromecast/GoogleCast zurückgreifen. Die genannte TV-Box war zum ienen sehr günstig, bot zum anderen aber nativ die gewünschte GoogeCast-Unterstützung. Die softwareseitige Implementierung von AirPlay erledigte die App AirPin.
    Doch auch hier ergaben sich Probleme, da vor allem die AirPlay-Funktionalität qualitativ wie auch in Sachen Performance zu wünschen übrig ließ.

Die aktuelle (hoffentlich !! 😉 ) finale Lösung

Alle Versuche, alle Systeme mittels einer Hardware abdecken zu wollen, liefen ins Leere. Immer wieder ergaben sich bei der Performance, der Qualität oder der Bedienungsfreundlichkeit Kompromisse, die wir so nicht akzeptieren wollten. Und so entschlossen wir uns, doch auf die zwei proprietären Systeme der beiden Bigplayer Google und Apple zu setzen und in alle Räume je einen Googe Chromecast und ein AppleTV zu installieren.

Abgesehen von den für unseren Haushalt doch beträchtlichen Kosten ergab sich dabei noch ein weiteres Problem, das uns bislang immer daran hinderte, diese (doch scheinbar so naheliegende) Lösung zu implementieren: Unsere Beamer verfügen alle nur über zwei HDMI-Eingänge, wovon einer bereits durch den Visualizer belegt ist. Da beide zusätzlichen Geräte ebenfalls je einen Anschluss dieser Sorte benötigen, ergab sich immer wieder das gleiche (Kapazitäts-)Problem.

Unser Workaround (Lösung würde ich es momentan nicht nennen):

An jedem Beamer wurde ein HDMI-Switch in kleiner Form installiert, an dem wiederum die beiden Übertragungsgeräte hängen und der sich remote bedienen lässt.

(vorläufiges) Fazit:

Uns war klar, dass diese zusätzliche Fernbedienung eine weitere Fehlerquelle darstellen würde, weshalb die entsprechenden Medientutoren in den Klassen eine spezielle Einweisung erhielten, um die Lehrkräfte bei Problemen (z.B. bei der Kanalwahl) unterstützen zu können.

Dies sollte sich in der Folgezeit nach den natürlich immer auftretenden Anfangsschwierigkeiten als funktionierendes System erweisen, das es inzwischen allen Playern in unserem Schulalltag erlaubt, tatsächlich mit jedem verfügbaren Gerät (Linux-Clients hatten wir bis dato noch nicht!) die Infrastruktur nutzen zu können. Die Rückmeldungen sind bislang ausnahmslos positiv.

Nochmals Danke an alle, die das möglich gemacht haben (auf Twitter aktiv sind: @aoswald79, @fnigl1166 aka #Stickman und @cschroff1011)

2 Gedanken zu „BYOD 3.0: Ein Erfahrungsbericht

  1. Martin

    Wir haben lange nach einer Lösung für das angesprochnene Problem (Probleme) gesucht, zahlreiche Hardware getestet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die mit Abstand beste Lösung für Schule der “AirServer” ist. Auf den mobilen Geräten müssen keine Apps installiert werden, die Dienste Miracast, Airplay und Chromecast werden bereitsgestellt (auf einem Gerät), die Performance ist super.
    Beste Grüße
    Martin

  2. mike Beitragsautor

    Danke für den Hinweis. Wir sind nicht zufrieden mit dem Airserver. Der Grund: Es ist kein offiziell bei Apple lizenziertes Produkt, basiert also auf “Reverse-Engeneering”. Das ist immer wieder ein großes Problem, wenn Apple das AirPlay-Protokoll aktualisiert. Im Alltag bei uns immer wieder in solchen Situationen ein Ärgernis!

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