Ausgangssituation
Im Fach „Kath. Religionslehre“ wurde der gesamte Lehrplan-Punkt der 10. Klasse „Darf der Mensch alles, was er kann?“ behandelt. Statt einer schriftlichen Arbeit sollte jedoch projektorientiert gearbeitet und sowohl der Prozess als auch das Produkt der Gruppen bewertet werden.
Aufgabenstellung
Die Schülerinnen und Schüler erhielten zu Beginn der Stunde den Arbeitsauftrag zugestellt. Hinweise und Bewertungskriterien wurden ebenfalls kommuniziert.
Informationen zum Leistungsnachweis in Kath
Rahmenbedingungen
Die Klasse sollte Zugang zu PCs oder zumindest Tablets haben. In unserem Fall wurde der Unterricht in Räumen durchgeführt, die eine 1:1-Ausstattung boten. Die zeitlichen Rahmenbedingungen umfassten zwei Unterrichtsstunden. Die Abgabe war dann auf den Nachmittag der jeweils letzten Unterrichtsstunde terminiert, um den Schülerinnen und Schülern noch die Chance auf letzte Nacharbeiten zu geben und den Zeitdruck nicht zu hoch werden zu lassen.
Als Werkzeug wurde Adobe Cloud Express vorgegeben. Die Anmeldung sowie die gemeinsame Bearbeitung wurden entweder über anonymisierte Accounts der Schule oder via SSO/M365 der Schule realisiert.
Bewertung / Peer-Feedback
Von vornherein war klar kommuniziert, dass Schülerbewertungen Einfluss auf die Bewertung haben sollen. Schülerinnen und Schüler sollten die Möglichkeit haben, alle Produkte der anderen Gruppen nicht nur einzusehen, sondern eben auch feedbacken zu können.
Die technische Umsetzung dieses Feedbacks wurde in den beiden teilnehmenden Klassen auf unterschiedlichem Wege gehandhabt und erprobt – nicht zuletzt, um einen Vergleich zu haben und so die Erfahrungsbasis zu verbreitern.
Feedback mittels Wooclap
Die eine Gruppe erhielt ein „Wooclap-Event“, indem die Produkte jeweils einzeln verlinkt, dann mittels WordCloud Ersteindrücke gesammelt und schließlich nach drei Kategorien bewertet wurden.
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Feedback mittels TaskCards
Die andere Gruppe erhielt einen Link auf eine TaskCard-Pinnwand, die alle Produkte enthielt und das Bewerten und Kommentieren zuließ.
Ergebnisse
Mit Einverständnis der Schülerinnen und Schüler darf ich die Ergebnisse hier veröffentlichen. Nochmals Danke an die Klassen 10a und 10c!!!!
Erfahrungen und Fazit
Unabhängig von meiner eigenen Meinung zeigt sich – nicht nur – in der Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler, dass diese Art der Leistungserhebung kompetenzorientiertes und nachhaltig verankertes Wissen stärker fördert als z.B. der Ansatz des – bös formuliert – „Nürnberger Trichters“. 😉
Nichtsdestotrotz bleibt Leistung ein entscheidendes Kriterium, sind die Jugendlichen angehalten, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen – mit dem Unterschied, dass die 21stC-Skills ein elementarer Bestandteil der „Prüfung“ sind.
Meine Erfahrungen sind jedenfalls durchweg positiv und zeigen, dass es nicht nur Sinn macht, etablierte Verfahren zu hinterfragen, sondern dass die Teilhabe auf Seiten der jungen Menschen rasch sichtbar und erfahrbar wird.
Was war positiv…
- Fairness der Klassen untereinander
- Fundiertes Feedback „kurzfristig“
- Schülerinnen und Schüler mittendrin als Beteiligte
- technische Umsetzung/Nutzung kein Problem
- formative Assessment war möglich aus Lehrersicht
Was bleibt an Negativem…
- (Bewertungen insgesamt „zu gut“) 😉
- höherer Aufwand zur Vorbereitung als herkömmliche Leistungsnachweise
Ergebnisse aus der Reflexion
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Jeweils jeder Screen scheinbar doppelt (weil in zwei Klassen getrennt)! Inhaltlich unterscheiden sie sich natürlich!