Die Erfahrungen eines Windows-Jüngers in der MacOS-Welt

Von | 17. Mai 2020

Seit meinem ersten Versuch eines Hackintoshs im LowCost-Bereich bin ich immer wieder von Zeit zu Zeit in die Apfel-Welt vorgestoßen und habe versucht, mich darin zurecht zu finden.

Hier meine ersten Erfahrungen, die Windows-Nutzern helfen sollen, die einfachsten ersten Probleme zu lösen:

Wichtiger Hinweis:
Der Post soll kein Geflame gegen Apple sein! Im Gegenteil: Sonst hätte ich Ihn nicht geschrieben. Aber es sind halt am Anfang die Dinge, die fehlen und scheinbar nicht gehen, die auffallen! 😉

1. Wo sind wichtige (?) Optionen im Kontext-Menü?

Von Windows bin ich es gewohnt, eine Text-Datei per Rechtsklick nahezu überall sofort erzeugen zu können. Das ist unter MacOS ootb (out of the box) nicht möglich.

Man kann das fehlende Feature aber über den Automator manuell nachrüsten oder aber diese kostenlose, sehr einfach zu bedienende App aus dem Appstore nutzen: NewFileMenuFree

2. Wo sind Backslash \, {}, [], | …?

Sehr nervig in der angeblich so benutzerfreundlichen Apfelwelt ist die Suche nach bestimmten Sonderzeichen, die mir als jemand, der LaTeX beruflich immer wieder nutzt, diese aber auch zum Coden benötigt.
Eine kurze Suche im Netz fördert dann die richtigen Tastatir-Kombinationen zutage:

Sie alle liegen (in der Reihenfolge) unter OPTION-5 bis 9, Ausnahme: \ liegt unter SHIFT-OPTION-7 … wobei OPTION auf manchen Tastaturen auch ALT heißen kann 😉

3. Wie schneidet man unter MacOS Dateien aus?

Sehr komisch mutet es auch an, wenn man das erste Mal die unter Windows als banal empfundene Funktion im Kontextmenü sucht, die es einem ermöglicht, Dateien auszuschneiden, die also von einem Ort zum anderen zu bewegen, ohne eine Kopie zurückzulassen.
Die Lösung hier: Ganz nahe an Copy & Paste 😉

Man markiert die entsprechenden Dateien wie gewohnt, drückt (ebenfalls wie gewohnt!) CMD+C und im neuen Ordner dann CMD+OPTION+V drücken.

Im Bearbeiten-Menü ändert sich beim Drücken der Kombination der Eintrag von Datei kopieren in Datei hierher bewegen. Dies ist aber bei Nutzung der ShortCuts irrelevant.

4. Welchen Editor kann ich für Skripte nutzen?

Ich bin unter Windows ein echter Fan von Notepad++. Also begab ich mich auch unter MacOS auf die Suche nach einem derartigen (möglichst) Freeware-Tool. Doch diese Suche sollte mich eine Zeit beschäftigen, denn (und das sollte immer wieder auf den verschiedensten Feldern das gleiche Problem sein!) das Softwareangebot unter MacOS ist nicht wirklich vergleichbar mit dem unter Windows.  Als Beispiel will ich hier eben jene Suche nach dem geeigneten Editor nennen. Ja, es gibt sie, die guten Editoren (von TextWrangler [einfach gut, aber nicht weiterentwickelt] über Atom [mächtig, aber langsam] bis hin zu SublimeText [extrem leistungsfähig, aber nur was für „ExtremCoder“/“Nerds“ (Hallo @DerLinkshaender! 😉 ], aber keiner der von mir getesteten kam von Umfang und Komfort an Notepad++ heran. Entschieden hab ich mich dann für TextMate, der aber wie die meisten genannten nur in der Bezahlversion alle Features bringt und mich daher zu meinem (freilich voreiligen) Gesamturteil in Sachen Software bringt:

Unter MacOS kostet Vieles Geld, was im Windows-Bereich als Freeware zu haben ist.

5. Dieser idiotische Klammeraffe 😉

Ich schreibe es ganz undiplomatisch: Welcher Nasenbär auf die gloreiche Idee kam, die unter Windows bekannte Kombination ALTgr-Q mit dem Abschießen eines Tasks unter MacOS zu belegen, war entweder ein ausgewiesener Windows-Hater oder einfach nur böswillig. Wer von Windows kommt und instinktiv bei Email-Adress-Eingabe die gewohnte Kombination nutzt, wird wissen, wovon ich hier schreibe. Es gibt unter MacOS kein nervigeres „Feature“ als diesen konzeptionellen MaximalFail.

Eine Hilfe ist diese gute Seite, die wirklich alle Zeichen in der Apfelwelt sichtbar macht.

Soweit meine ersten Erfahrungen aus der produktiven Nutzung eines Mac-Systems aus Sicht eines überzeugten Windows-Nutzers, der allerdings auch die Vorteile von Macs sieht und sich in beiden Welten (und ein bissl auch in Linux) zuhause fühlt.